Betreff
Fortführung Anrufbus
Vorlage
22/208
Art
Informationsvorlage

Sachverhalt:


Die Stadt Aurich ist durch den weiter zunehmenden Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) von erheblichem Verkehrsaufkommen betroffen. Diese Belastung geht sowohl von der einheimischen Bevölkerung als auch von touristischen Besuchern und Gästen aus. Nachdem sich in der Vergangenheit viele Entwicklungen in der Verkehrsplanung dem MIV unterzuordnen hatten, soll nun eine Entlastung angestrebt werden. Der Öffentlichkeit sollen Alternativen zum privaten Pkw angeboten werden. Dabei setzt die Stadt Aurich auf eine Neukonzeption des Stadtbusangebotes. Das Vorhaben der Landkreise Aurich und Wittmund, ihre Regionalbusverkehre grundlegend zu überplanen und zukunftssicher zu machen, hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Stadt Aurich. Regionale Buslinien zum Beispiel aus Emden, Ihlow, Leer, Esens oder Wittmund werden in den nächsten Jahren hinsichtlich ihrer Struktur und Angebotsqualität deutlich aufgewertet. Als ein- und ausbrechende Verkehre nach Aurich übernehmen sie auf den Hauptachsen auch Stadtbusfunktionen für die Stadt und bieten den Bürgern der Kreisstadt ein starkes Grundangebot. Darauf aufbauend soll nun ein Stadtbusangebot entwickelt werden, das die Angebotslücken schließt, Ergänzungen übernimmt und die Erschließung verbessert. In einem abgestimmten und integrierten Planungsprozess sollen die Angebote von Stadt und Landkreis aufeinander abgestimmt werden. Es ist beabsichtigt, so ein effizientes und auch langfristig finanzierbares Angebot zu schaffen.

Vertreter des Planungsbüros Mobile Zeiten sowie Vertreter des Landkreises Aurich aus dem Bereich ÖPNV werden in der Sitzung am 17.11.22 zum aktuellen Stand sowie Entwicklungsmöglichkeiten des Regional- und Anrufbus-Systems vortragen.

Planungsansatz: Da es bislang noch viele nicht aufeinander abgestimmte Einzelangebote gibt, die nicht in festen räumlichen Strukturen verankert sind, wird empfohlen, die fehlenden Strukturen mit Hilfe von Vernetzungen und Verknüpfungen aufzubauen. Damit soll dazu beigetragen werden, die Vorteile der Teilangebote besser auszuschöpfen und zu einem System zu entwickeln. Jedes ÖPNV-Angebot verfügt über Vor- aber auch über Nachteile. Da kein Angebot alle Aufgaben erfüllen kann, ist das Zusammenwirken der einzelnen Angebote im Bereich der Mobilität von großer Bedeutung. Deshalb ist es unabdingbar, die Zusammenführung der einzelnen Linien zu einem System voranzutreiben und die Möglichkeiten der Kombination und Integration zu nutzen. In diesem Projekt soll ein integrierter Planungsansatz verfolgt werden, der die Kombination aus unterschiedlichen ÖPNV-Angeboten wie Regionalbus, Stadtbus und flexible Bedienformen ermöglicht. Mit diesem Zusammenwirken soll es gelingen, Reiseketten auch ohne den privaten Pkw aufzubauen und nutzbar zu machen.

Bei der Entwicklung einer neuen Bedienform des bestehenden Auricher Anrufbusses werden die folgenden Aspekte beleuchtet:

        Festlegung von Erschließungskriterien

        Klärung der Betriebsform - liniengebunden oder flexibel (unter der Voraussetzung, dass möglichst viele OT angebunden werden können)

        Sicherstellung der Integration in die übergeordneten ÖPNV-Strukturen (Abstimmung Stadtbus, Regionalbus, SPNV)

        Nutzung der zukünftigen Rahmenbedingungen des Regionalbusverkehrs

        Schaffung von Korrespondenzen innerhalb des Stadtbusverkehrs und darüber hinaus mit der Festlegung von Verknüpfungspunkten

        Erarbeitung von Prioritäten bei der Linienauswahl und –bearbeitung (Erstellung verschiedener Module oder Szenarien mit differenter Priorisierung

        Entwicklung eines ausbaufähigen Stufenkonzeptes (Ausbaustufen Stadtbus)

        Festlegung von Betriebszeiträumen

        Festlegung/ Ermittlung bedarfsorientierter Konzepte unter Annahme folgender Zielgruppen (Schüler, Freizeit, Berufspendler, Senioren)

·         Tarifangebot: Da aktuell noch eine kostenfreie Nutzung des Anrufbusses in Aurich möglich ist, muss für die zukünftige Entwicklung festgelegt werden, wie das Tarifangebot gestaltet werden soll. Unter Berücksichtigung der VEJ-Tarifstrukturen sollte eine Lösung gefunden werden, die eine kundenfreundliche Nutzung für die Fahrgäste darstellt, aber auch ein einfaches und unkompliziertes Handling für den Betreiber bietet.

        Fördermitte: Um den Einsatz von Fördermitteln abschätzen zu können, wird eine Recherche der in Frage kommenden Förderrichtlinien auf den unterschiedlichen Ebenen (Regional-, Landes- und Bundesebene) vorgenommen.